WALD | Ersatzneubau Wohnhaus Hildisrieden

Objekt: Ersatzneubau Wohnhaus Waldegg Hildisrieden
Status: Studien / Baugesuch 2016; Ausführung 2017 – 2018
Architektengemeinschaft: eok Architekten, Sempach

Der Hof Waldegg liegt an leicht erhöhter Lage östlich des Dorfkernes von Hildisrieden. Er besteht aus einem Hauptwohnhaus mit angebautem Ökonomieteil, drei zusammengebauten Betriebsgebäuden wie Stall, Scheune und Remise sowie einem Stöckli.

Im Fokus des Bauvorhabens stehen das Wohnhaus sowie die allgemeine Anordnung der Hofgebäude. Das bestehende Wohnhaus wurde mehrmals umgebaut und erweitert. Es wird angenommen, dass mindestens ein Teil des bestehenden Wohnhauses auf den Grundmauern eines alten Stalles errichtet wurde. Es ist in diversen Bereichen stark sanierungsbedürftig und entspricht nicht mehr den heutigen Anforderungen an die Wohnqualität und den Betrieb eines Bauernhofes.

Durch die Lage des Neubaus wird von einem nachhaltigeren Betrieb des Hofes ausgegangen. Die Wohnnutzung und das Abstellen der Fahrzeuge soll bewusst räumlich getrennt werden. Für die Standortbestimmung werden diverse Szenarien gegeneinander abgewogen. Die Modellstudien bestätigten die Neuorientierung als Verbesserung der Hofbildung.

Das neue Wohngebäude besteht aus einer grösseren Wohnung im Hauptgeschoss und einer kleineren Wohnung sowie Kellerräumen im unteren Geschoss. Die Struktur des Grundrisses orientiert sich am klassischen Luzerner Bauernhaus. Diese folgen oft den Regeln des Strickbaus und bestimmte die Anordnung der Räume. Im Grundkörper befinden sich die klassischen Räume eines Bauernhause wie Essstube, Küche , Zimmer und Nasszellen. Im Annexkörper sind die moderneren Bedürfnisse wie Wohnstube und Loggia untergebracht.

Da das Gebäude nur aus zwei Geschossen besteht, sollen diese durch die Verwendung einer gemeinsamen Materialsierung als Einheit wahrgenommen werden und auf eine Ausbildung eines Sockelgeschosses wird daher verzichtet. Weiter soll in der Fassade die klassische dunkle Farbe der regionalen Bauerhäuser aufgenommen werden, aber der fehlenden Distanz zur Bodennähe Rechnung getragen werden. Resultierend wird das Wohnhaus in massiver Bauweise erstellt und mit einer dunklen Klinkerfassade überzogen, dies auch an Anlehnung der örtlichen Ziegelindustrie. Bei der Materialwahl wird auf Qualität und Langlebigkeit gesetzt.

Das Terrain wird grösstenteils wieder seinem jetzigen Verlauf folgen. Einzig auf der Nordseite wird es durch die neue Platzgestaltung leicht angehoben. Die Umgebung wird bewusst reduziert gestaltet. Im Osten und Süden grenzt das neu Wohnhaus unmittelbar an das Kulturland, im Westen zwischen Haus und Strasse wird wieder der Nutzgarten realisiert und im Norden zwischen Wohnhaus und den Wirtschaftsgebäuden entsteht ein neuer Platz für eine Hofbildung. Eine neue Linde an der Schnittstelle Wohnhaus – Wirtschaftsgebäude – Strasse setzt einen neuen traditionell verwurzelten Akzent.